Numismatik

Farthing Münze

Ein Farthing ist eine kleine britische Silbermünze. Das Wort stammt aus dem altenglischen feordheling und war englische Münzeinheit seit dem 13. Jh. bis 1956. Ein Farthing = fourthling "1/4" entsprach 1/4 Penny. Die Tradition silberne Pennies durch Zerschneiden in Halbe- und Viertelpennies zu zerschneiden, geht bereits in die Zeit vor der Eroberung durch die Normannen 1066 zuruck. 

„Farthing“ stammt aus dem altenglischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Vierter“ oder "Viertel". Der Farthing ist eine Münze, die den Viertelwert der damalig ebenfalls aktuellen Penny-Münze hatte.

Diese Münze gab es vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1956 in England und wurde auch bis dato dort geprägt. Bis zum 31. Dezember 1960 galt die Farthing-Münze als offizielles Zahlungsmittel in England.

Farthing Münze George I aus dem Jahr 1719

Farthing George I aus dem Jahr 1719

Sammlerwert des Farthing

Die Prägungsgeschichte der Farthings reicht über 700 Jahre zurück und es wurden mehrere Millionen Münzen geprägt, jedoch sind bis heute nur wenige von ihnen erhalten geblieben. Das ist der Grund für den hohen Sammlerwert dieser seltenen Münze.

Die älteste gefundene Farthing-Münze stammt aus Zeiten Heinrichs III. (herrschte von 1234 bis 1258 über England). Jedoch wird bei dieser Münze vermutet, dass es sich hierbei nur um einen der ersten Prägeversuche handelt und nicht um eine Münze, die als Zahlungsmittel galt.

Aus Silber bestand die Münze bis ins 16. Jahrhundert, da es aber verschiedene Gewichtsreduktionen gab, wurde er in diesen Jahren so klein, dass er einfach zu verlieren war. Aus diesem Grund wurde die Prägung für mehrere Jahrzehnte eingestellt, bis sie unter Jakob I. als Kupferprägung wieder eingeführt wurde.

Die letzten dieser Münzen wurden ausschließlich aus Bronze gefertigt. Im frühen 19. Jahrhundert gab es viertel, drittel und halbe Farthings als Kupfer-Kursmünzen in England.

Vom Farthing zum Penny

Der letzte „Halffarthing“ wurde 1902 als „Coronation Model“ („Auswurfmünze“) für den König Eduard VII. (1901 bis 1910 König von England) geprägt.

Schon vor dem Ende der 60er Jahre, gab es häufig Informationen aus der Zeitung darüber, dass einige Läden in England sich weigerten die Münze als Zahlungsmittel zu akzeptieren. 1971 wurde der Penny in England als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, dieser hatte die gleichen Maße wie der letzte Farthing.

Das Wort Farthing in der Sprache und Literatur

Der Farthing wurde auch "Das Geld der kleinen Leute genannt". Viele Künstler setzten ihm ein literarisches Denkmal, in dem sie ihn in ihren Romanen erwähnten. Der englische Spruch "not worth a brass farthing", (dt. "keinen roten Heller wert"), stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Damals war der Bedarf an Münzen von geringem Wert groß. Der Farthing bestand zwar aus Kupfer, wurde aber, um besser auszusehen, verzinnt. Das Geschäft mit dem Kleingeld wurde schließlich so profitabel, dass die Farthing-Münzen häufig gefälscht wurden.

Der Lizenznehmer Lord Maltravers ersann daher die Idee mit einem Metallstift aus Messing (brass) die Münzen fälschungssicher zu machen. Diese Ausgabe ist auch als "Rose Farthing" bekannt.